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Ulrich Schwind

Im Focus März: Kunsttreppe 34

Platz für kreative Abenteuer

„Kunsttreppe 34“ als künstlerische Oase / Annegret Droste und Sandy Jaschik mit Angeboten


Von Ulrich Schwind

Das Haus liegt etwas versteckt im Hinterhof des Anwesens Obertorstraße 34. Doch muss sich das dortige Angebot keinesfalls verstecken. Die „Kunsttreppe 34“ hat ein großes Renommee in der Region und darüber hinaus. Für Menschen jeglichen Alters bietet sich dort ein Platz für künstlerische Erfahrungsfelder und kreative Abenteuer.


Über 30 Stufen müssen die Gäste erklimmen, um dann in das kleine Kunst-Paradies eintreten zu können. Das Atelier beherbergt viele einzelne Bereiche: die Werkstatt, ein Raum der künstlerischen Stille, eine Kulturecke mit viel Lesewerk, eine Entspannungsecke und eine Teeküche. An vielen Stellen zeugen zahlreiche Kunstwerke vom erfolgreichen Schaffen große und kleiner Künstler. Und es liegen an diversen Orten reichlich Rohmaterialien wie beispielweise Farben, Ton und Steine, die nur darauf warten, nach Herzenslust bearbeitet zu werden.

Die „Kunsttreppe 34“ ist ganz eng mit dem Namen Annegret Droste verbunden. Im Jahr 2001 hatte die heute 83-Jährige die ehemalige Wohnung zum kreativen Schaffen übernommen und fortan dort Kurse angeboten. Für die Malerin und Kunsttherapeutin war die Eröffnung selbst ein Signal für ihr eigenes Leben. Gerade hatte sie ihre kunsttherapeutische Arbeit mit


drogenabhängigen jungen Menschen in der früheren „Heil- und Lebensstätte Friedrich Daumer“ in Sinntal-Schwarzenfels mit der Pensionierung beendet. Doch sie wollte sich nicht auf das Altenteil setzen, sondern machte sich zu neuen Ufern auf.

Mit dem Kunstatelier eröffnete sie Menschen von Jung bis Alt die Möglichkeit, sich künstlerisch in Farbe, Form, Klang und Wort auszuleben. In rund 20 Jahren zählte sie bei ihren Kursen über 460 Teilnehmer aller Altersklassen. Droste organisierte Seminare für Erzieher, Frauenvereine und verband Literatur mit Farben, Mineralien und Erde aus dem Garten. Die Arbeit mit Menschen aus dem Behindertenwerk Main-Kinzig mündete in Ausstellungen.

2022 stieg Sandy Jaschik in der Kunsttreppe ein. Die Diplom-Geologin bietet bereits seit über zehn Jahren freiberuflich Kurse und Workshops zu den sogenannten MINT-Themen an. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. „Ich begleite Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter bei verschiedenen Forschungsprojekten und begeistere sie für die Geologie“, berichtet Jaschik. Der Stammsitz der 45-Jährigen ist in Bad Soden-Salmünster.

In Schlüchtern startete sie mit Annegret Droste 2020 das gemeinsame Projekt „Zeit im Stein“ unterstützt vom Kulturwerk Bergwinkel e.V. Die beiden begleiteten zwei Jahre Kinder von 6 bis 14 Jahren auf verschiedensten Exkursionen und erforschten zusammen die Gesteine der Region. In der Kunsttreppe wurden die gesammelten Steine

dann verarbeitet. Dabei sind viele kreative Kunstwerke beispielsweise Sandbilder entstanden.

Sandy Jaschik war von Anfang an fasziniert von den Räumlichkeiten: „Sie strahlen Flair aus. Hier gibt es immer wieder Neues zu entdecken.“ Symbolisch hängt an einer Wand eine Weltkarte. Und hier in der „Kunsttreppe 34“ kann man seine eigene Welt der Kunst und Kreativität entdecken.

Die 45-Jährige spannt an diesem Ort den Bogen zum Studium der Natur. Da gibt es viel zu forschen und entdecken. „Ich bin passionierte Geologin und es macht mir einen Riesenspaß, meine Leidenschaft an junge Interessierte weiterzugeben. Bei den Workshops und Wanderungen haben Kinder Raum und Zeit, Naturerfahrungen zu sammeln, mit Neugier verschiedene Naturphänomene zu entdecken und zu erforschen“, betont die gebürtige Zwickauerin. Ihr Programm „Steine Erleben – Geologie für Kinder“ setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen.

So öffnet sie beispielsweise regelmäßig freitags – Saisonstart ist am 28. April - die Kunsttreppe für Vier- bis Zehnjährige und macht sie zur „Offenen Forscherwerkstatt“. Einmal im Monat gibt es unter einem bestimmten Motto einen Forschersamstag. Im April und im August lädt sie zu einem mehrtägigen Ferienworkshop „Kleine Steineforscher“.

Auch überregional ist die 45-Jährige aktiv, bietet geologische Familienwanderungen sowie Kurse in Schulen und

Kindergärten an. Themen sind da beispielsweise „Nachhaltige Entwicklungen“ oder „Biologische Vielfalt“. Sandy Jaschik ist zudem Trainerin beim „Haus der kleinen Forscher“ und gibt in den regionalen Netzwerken Main-Kinzig sowie Bayerischer Untermain Fortbildungen für pädagogische Fach- und Lehrkräfte.

Kunsttreppe-Gründerin Annegret Droste leitet weiterhin Malkurse für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren. Es gibt aber auch noch freie räumliche und zeitliche Kapazitäten in der Kunsttreppe für Kurse von anderen Anbietern in dem Atelier in Schlüchtern. Das Damen-Duo freut sich da über Anfragen.


Anmeldung und Information:

Sandy Jaschik, Rudolf-Berta-Straße 35, Bad Soden-Salmünster.

Telefon 0170/3025763


Adresse der Kunsttreppe 34:

Obertorstraße 34

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